
28.10.25 –
Während der einjährigen Sperrung der Bahnstrecke Lübbenau–Cottbus von Dezember 2026 bis Dezember 2027 soll eine Direktverbindung zwischen Berlin und Cottbus über Calau geführt werden. Eine stündliche Linie (RE2 bzw. RE20) wird während dieser Zeit über den Knotenpunkt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz verkehren. Das teilte das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Brandenburger Bundestagsabgeordneten Dr. Andrea Lübcke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) mit. Dadurch verlängere sich zwar die Fahrzeit, doch sollen laut Ministerium alle wichtigen Anschlussverbindungen in Cottbus, etwa Richtung Görlitz und Forst, erhalten bleiben.
„Die gute Anbindung von Cottbus an Berlin ist von zentraler Bedeutung für die gesamte Lausitz. Viele Menschen pendeln regelmäßig zwischen der Region und der Hauptstadt – zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Studium. Ich freue mich, dass die Deutsche Bahn die Bedeutung einer stabilen Anbindung der Lausitz erkannt hat. Die Lösung über Calau sorgt dafür, dass Pendlerinnen und Pendler, aber auch die Wirtschaft in Südbrandenburg, während der Bauarbeiten nicht abgehängt werden“, erklärt Andrea Lübcke.
Die Bündnisgrünen hatten sich bereits seit Wochen für diese Möglichkeit starkgemacht und die veränderte Streckenführung über Calau ins Gespräch gebracht.
Die Strecke zwischen Lübbenau und Cottbus wird nach langer Ankündigung endlich vollständig ausgebaut, um den Strukturwandel in der Lausitz zu unterstützen. Geplant sind der zweigleisige Ausbau auf 29 Kilometern, die Modernisierung mehrerer Haltepunkte sowie Anpassungen an Bahnübergängen, Brücken und Durchlässen. Außerdem sind umfassende Schallschutzmaßnahmen vorgesehen – unter anderem Schallschutzwände in besonders betroffenen Bereichen, kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Christian Hirte, an. Während der Bauzeit können auf dem Abschnitt keine Personen- oder Güterzüge verkehren.
„Cottbus ist das wirtschaftliche Zentrum der Lausitz und spielt im Strukturwandel nach dem Kohleausstieg eine Schlüsselrolle. Damit neue Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Fachkräfte in die Region kommen, braucht es eine leistungsfähige Anbindung an die Hauptstadtregion. Und selbst mit einer geringen Fahrzeitverlängerung ist man mit der Bahn immer noch schneller in Cottbus als mit dem Auto“, sagt Daniel Scholz, Sprecher der Bündnisgrünen Cottbus: „Die Bahnverbindung ist zudem wichtig für den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und zahlreiche Forschungseinrichtungen arbeiten eng mit Partnern und Auftraggebern in Berlin zusammen. Zudem verbessert eine gute Zuganbindung die Gewinnung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – sowohl in Cottbus als auch in Berlin.“
Von der Sperrung sind auch die Landkreise Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz ist betroffen: Die Haltepunkte Raddusch, Vetschau, Kunersdorf und Kolkwitz werden während der Sperrung durch Busersatzverkehr bedient, den DB Regio gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) organisiert, heißt es in dem Schreiben des Verkehrsministeriums.
„Wichtig ist jetzt, dass der Schienenersatzverkehr mit Bussen vorab einem echten Stresstest unterzogen wird. In der Lausitz kam es bei früheren Sperrungen immer wieder zu Ausfällen, Verspätungen oder überfüllten Bussen. Das darf sich nicht wiederholen“, mahnt Heide Schinowsky, Sprecherin der Bündnisgrünen Spree-Neiße: „Viele Menschen sind in dieser Zeit auf den Ersatzverkehr angewiesen – für den Weg zur Arbeit, zur Ausbildung oder zu Arztterminen. Gerade im ländlichen Raum gibt es oft keine Alternative zur Bahn. Wenn Busse nicht zuverlässig fahren, ist das für Pendlerinnen und Pendler eine enorme Belastung. Deshalb müssen die Ersatzverkehre rechtzeitig geplant, realistisch getestet und gut kommuniziert werden.“
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