25.04.2016
"Vom Willkommen zum Bleiben" - Die Situation und Perspektiven von Geflüchteten in Cottbus
Warum fliehen Menschen auf gefährlichen Wegen über viele tausend Kilometer zu uns? Wie gehen Bundes- und Landesregierung mit der Situation um? Wie reagiert die Bevölkerung auf die wachsende Zahl "Fremder"? Wie sind Geflüchtete in Cottbus untergebracht? Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Probleme gibt es aktuell und wie können Menschen mit Bleibeperspektive schnell und gut integriert werden? Was kann jeder Einzelne dazu beitragen? - Diesen und viele andere Fragen wollten unser Kreisverband und die Fraktion am Freitag, dem 20. Mai 2016, unter dem Motto "Vom Willkommen zum Bleiben" nachgehen.
Am Nachmittag besuchten wir die Clearingstelle für minderjährige unbegleitete Ausländer. Dort leben aktuell 10 Jugendliche aus Afghanistan, Syrien und Eritrea. Sie werden dort drei Monate lang bei der Erledigung der Aufnahmeformalitäten betreut und mit unserer Kultur vertraut gemacht. Sie erhalten Unterricht und abschließend eine Empfehlung für den Die jugendlichen Flüchtlinge begrüßten uns mit großer Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Sie berichteten vom Leben in ihrer Heimat, vom Schicksal ihrer Familien und gewährten uns Einblicke in ihren Alltag, erzählten von ihren Hoffnungen und Träumen. Mit einem Tanz zum Abschied erinnerten sie an ihre Heimat, an die sie oft denken. Aber sie fühlen sich auch in Cottbus schon ein wenig zu Hause, wollen lernen, eine Chance haben und wünschen sich eine Zukunft - hier, bei uns.
Am Abend folgte eine Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion im Grünen Büro in der Straße der Jugend 98. Daniel Krüger vom Mobilen Beratungsteam des Instituts für Gemeinwesenberatung informierte darüber, wie sich die Flüchtlingssituation im Land Brandenburg seit Mitte 2015 entwickelt hat, mit welch großem Engagement Willkommensinitiativen arbeiten, aber auch mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, welche Erfahrungen es fortzusetzen lohnt und wie Rechtspopulisten und Neonazis die Situation für ihre politischen Ziele missbrauchen.
Anschließend berichtete Jan Schurmann, Integrationsbeauftragter der Stadt Cottbus, detailliert über die Unterbringung und Versorgung Geflüchteter vor Ort und stellte die Pläne der Stadt zur Integration Geflüchteter vor. Ein Integrationskonzept soll bis Ende des Jahres entwickelt werden. Es wurde deutlich, wie Migration das Zusammenleben in der Gemeinschaft bereichern kann, und welche Chancen sie angesichts der demografischen Entwicklung unserer Stadt für die Zukunft birgt. Die Parteien können und müssen dazu beitragen, dass dieser Prozess gelingt und die politische Kultur in unserer Stadt gewinnt.